Jugend in Deutschland

Wie fühlt sich unsere Jugend, was bereitet ihr Sorgen und wie sehen ihre Zukunftspläne aus? Diese Fragen haben wir euch, den Schülerinnen und Schülern des FGVs, im Bezug auf die Studie  „Jugend in Deutschland“ des Jugendforschers Simon Schnetzer, gestellt. Schüler*innen, welche die 5. Klasse besuchen, haben eine generell positive Einstellung bezüglich der Schule und des Lebens. Lebensmittelpunkte   sind Familie und Freunde, von denen sie auch eine affirmative Rückmeldung zu erfahren scheinen. Denn das besagte Umfeld ist für viele eine Quelle der Motivation und Inspiration. Außerdem sind ihre Träume teils phantasievoll und eher unrealistisch, wie beispielsweise eine Karriere als  Fußballspieler. Dies spricht von einer kindlichen Weltanschauung. Geschlechtsspezifische Unterschiede fallen nicht auf. Anders verhält sich das in der 6. Klasse. Hier zeigen sich deutliche, von den gesellschaftlich anerkannten Rollenbildern geprägte, Unterschiede. Die Jungen machen mehr mit sich selbst  aus, haben nicht mehr das Gefühl, über ihre Probleme reden zu müssenund orientieren sich an Vorbildern, anstelle von Familienmitgliedern oder Freunden. Bei Mädchen ist das umgekehrt, sie scheinen stark im familiären Umfeld eingebunden zu sein. Krisen wie der Klimawandel sind nun ein Thema und die Schule wird als ein großer Stressfaktor angegeben. Bemerkenswert ist, dass sich nur Mädchen grundlos antriebslos oder traurig fühlen, auch wenn die Mehrheit in dieser Hinsichtkeine Probleme zu haben scheint (M1).

M1
M1

In der 9. Klasse spielt der Schulstress eine zentrale Rolle, jede befragte Person hat entweder mittel, viel oder sehr viel Belastung durch schulische Aktivitäten angegeben. Gesellschaftliche Themen sind den Schüler*innen offenbar bekannt, vor allem die Inflation und der Kriegin Europa bereiten hier Sorgen.23 von 24Befragtengeben jedoch an,etwasgegen ihre Beunruhigung tun zu können, bzw. nicht das Gefühl zu haben, etwas dagegen tun zu müssen.Bis auf eine Ausnahme fühlt sich niemand grundlos antriebslos.Die geschlechtsspezifischen Unterschiede, welchesich in diesem Alter am deutlichsten ausprägen, zeigen sichdort, wo die Jugendlichen die Dingeauflisten sollten, die gut und schlecht laufen. Bei den Mädchen werdenihr äußeres Erscheinungsbild und ihre Familie positiv bewertet, ihre Gesundheit und die Schule negativ.Die Jungen hingegen beurteilen die Schule, soziale Kontakteund sportliche Aktivitäten wie bspw. Fußball gut. Negative Wertungen finden sich nicht.

 

Die Ziele der Schüler*innen konzentrieren sich im Gegensatz zur 5. und 6. Klasse fast ausschließlich auf das Abitur und das Studium sowie die Familienplanung bei vielen Mädchen.

 

Auch in der Q1 zeigt sich, dass sich Mädchen im Bezug auf Zukunftspläne mehr auf familiäre und gesellschaftliche Aspektekonzentrieren, während Jungen Materielles wichtiger zu sein scheint.  Ebenfalls bleibt das generell schlechtere Wohlgefühl bei Mädchen bestehen, 15 von 30 fühlen sich oft grundlos antriebslos. Bei den Jungen sind es 9 von 26 (M2). Im Gegensatz zu den unteren Stufen wird hier auch angegeben, dass sich der Umgang mit Geld bei vielen Befragten geändert hat, eine zunehmende Vorsicht ist zu beobachten (M3). Motiviert werden nun die meisten durch Ehrgeiz, Familie und Geld, wobei die  Verteilung der Geschlechter ausgeglichen bleibt.

M2
M2
M3
M3

Letztendlich lässt sich anhand von vier Stufen einer einzigen Schule natürlich wenig über das Befinden einer ganzen Generation sagen. Jedoch ist es besorgniserregend, wie viele Schüler*innen, vor allem Mädchen, sich antriebslos und traurig fühlen und außerdem, wie viele Jungen offenbar ihre Probleme mit sich alleine ausmachen. Im Hinblick auf unsere Zukunft ist   ein respektvoller Umgang miteinander, ein gegenseitiges Helfen sowie das Achtgeben auf den Nächsten wohl das Mindeste, was wir als Schulgemeinschaft füreinander tun können, was ganz im Sinne von Franz von Assisi wäre.

Okka Sieven, EF