Osterbräuche  - andere Länder, andere Sitten

 
Eier färben, suchen und essen – so oder so ähnlich läuft Ostern in den meisten deutschen Familien ab. Man könnte meinen, dass die Osterbräuche überall auf der Welt gleich sind, denn schließlich ist Ostern in erster Linie ein christliches Fest. Dennoch sind die Traditionen von Land zu Land unterschiedlich.

Schaut man einmal nach Australien, stellt man fest, dass es dort in vielen Regionen überhaupt gar keinen Osterhasen gibt. Das liegt nicht etwa daran, dass man dort kein Ostern feiert – ganz im Gegenteil: Ungefähr zwei Drittel der Einwohner sind Christen. Statt des Osterhasen gibt es in Australien den Easter Bilby. Aufgrund einer Hasenplage, durch die viele Pflanzen zerstört worden sind und die für den Rückgang der Bilby-Population verantwortlich ist, ist der Hase in Australien nicht gerade beliebt. Deswegen ersetzte man den für Ostern typischen Hasen durch einen Bilby.

 

Während Ostern hier bei uns ein friedliches Fest ist, finden in anderen Ländern Eierschlachten statt. In Bulgarien bewerfen sich die Leute nach dem Gottesdienst mit rohen Eiern und wenn das eigene Ei ganz bleibt, hat man laut der bulgarischen Tradition viel Glück im folgenden Jahr.  

In nordwestlichen Teilen Argentiniens bitten die Kinder ihre Paten am Morgen um den Segen. Auf der einen Seite ist damit ein waschechter Segen gemeint, auf der anderen Seite bitten die Kinder um Süßigkeiten.

Wenn man sich also einmal genauer mit dem Thema Osterbräuche auseinandersetzt, trifft man auf viele verschiedene - und wenn ihr mich fragt auch teilweise ziemlich kuriose – Traditionen.  

Auf den Philippinen hält man beispielsweise die Kinder am Ostersonntag am Kopf hoch, wenn die Kirchenglocken läuten. Nach philippinischem Gedanken sollen die Kinder dann besser wachsen. Einen ähnlichen Brauch gibt es übrigens auch in Österreich, wo die Kinder mit Brezeln, Bändern und Äpfeln geschmückten Palmwedeln zur Kirche gehen. Dadurch bitten die Kinder ebenfalls um Wachstum.

In Finnland schlägt man seine Freunde und Familie leicht mit Birkenruten, um an die Palmwedel, d.h. an die Ankunft Jesu in Jerusalem, zu erinnern.  

Die schwedische Ostertradition hat hingegen einen eher romantischen Hintergrund. Frauen, die single, aber verliebt sind, machen sich in der Nacht auf den Weg, um unbemerkt Osterwasser zu holen und ihre Wunschpartner im Schlaf damit zu besprenkeln. Wer diese Aufgabe meistert, ohne ein Wort zu sprechen und natürlich ohne, dass der schlafende Mann etwas merkt, soll angeblich mehr Glück in der Liebe haben.

Ostern ist also keineswegs überall gleich. Es ist ein vielfältiges Fest, das je nach Ort ein bisschen anders gefeiert wird. Und das waren nur ein paar Beispiele! Fest steht also auf jeden Fall, dass es viele witzige und spannende Arten gibt, die Auferstehung Jesu zu feiern.

 Jule von Thenen, EF